Donnerstag, 3. Oktober 2013

Zum Tag der Heiligen Banane - Ein Bericht unseres Korrespondenten vom Planeten Erde


Im Höhlenkalender des Jahren 3 nach Wiederaufbau der Erde (WdE) findet sich unter dem 3. Oktober der Eintrag 50. Jahrestag der Heiligen Banane. Zugeben, von einem Wiederaufbau habe ich nichts gesehen, indes...
Wie kam es zu diesem wichtigsten und einzigen Feiertag der Erdlinge? Sie Menschen zu nennen fällt mir ehrlich gesagt schwer, gleichen sie doch eher triebgesteuerten Automaten, die für das Bespringen ihrer Weibchen über Leichen gehen und scheinbar nicht einmal wissen, dass die Verseuchung ihres Planeten eine Fortpflanzung verunmöglicht. Auf der anderen Seite hat ihr Hauptnahrungsmittel, für das sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen (offenbar um die Menschheit völlig auszurotten) für die Erdlinge eine nahezu religiose Bedeutung. Reicht die fanatische Anbetung einer gelben phallusförmigen Frucht bereits, um von Religion zu sprechen? Das mögen kompetente Wissenschaftler entscheiden.
Ich folge meiner Aufgabe. Vor ca. einem halben Jahrhundert Erdzeit schien die Welt (damals noch "der blaue Planet" genannt) zwar nicht im harmonischen, so doch im Gleichgewicht. Als Symbol dessen ging ein Zaun mitten durch diese. Nun gibt es ein Sprichwort auf diesem Planeten, welches heißt, das Gras auf der anderen Seite des Zaunes ist immer grüner als das auf der eigenen. Ich weiß nicht, ob man den Verstand eines Schafes besitzen muß, um so zu sehen. Um Gras ging es allerdings auch nicht, es ging um diese ominöse gelbe phallusartige Früchte. Auf der eines Seite des Zaunes besaßen die Affen, pardon, Erdlinge, kaum welche davon, auf der anderen gab es so viele, dass jährlich Millionen Tonnen von ihnen verrotteten. - Die Besitzer der Schafsherde auf der Bananenseite hatten offenbar den Wert dieses Nahrungs-, Sucht- oder was auch immer Mittels besser erkannt als die Besitzer der Schafsherde auf der anderen Seite (Vielleicht kamen sie auch nur zufällig in den Genuß des Bananenreichtum). Im Bestreben, ihre Herde zu vergrößern, und nach langjähriger manipulativer Vorbereitung gelang es ihnen, dass eben an diesem 3.Oktober vor 50 Jahren die Schafe auf der bananenarmen Seite mit dem Ruf Wir sind, was folgt! freiwillig ihren Besitzer wechselten.   
Beim Niedertrampeln des Zaunes vergaßen sie nicht nur ihre Ehre und ihre Menschenrechte. Nein, es scheint, dass der Geschmack oder Geruch dieser ominösen Frucht sie um ihr letztes bischen Schafsverstand brachte. Alle elementaren kosmischen Grundempfindungen des vernunftbegabten Lebewesens tauschten sie gegen das zweifelhafte Vergnügen ein, sich in die Herde jener Schafe einzuordnen, die ihr ganzes Leben bereits - ob sie es de facto taten oder nicht, war egal - diese gelben Dinger essen konnten.
Diese wurden in der Folgezeit zum Symbol (Fetisch) ihres beseitigten Zauns, mehr und mehr indes ihrer neugewonnenen Freiheit von Arbeit, Familienglück, Gesundheit und Behausung. Kein einziger erkannte in den Folgejahren, dass der Mensch nicht von Banane allein lebt (wie ein altes Erdsprichwort richtig behauptet). Wie auch? Der Besitzer der Herde ließ seine Propagandamaschinerie 24 Stunden am Tag in ihre armen Schafsohren schreien: (Bananen) Konsumieren ist der höchste, der einzige Lebenszweck. Und wie schlimm waren doch ihre ehemaligen Besitzer gewesen, ihnen das Grundrecht auf Konsum und Freitod* nehmen zu wollen? Selbst sogenannte gemeinnützige Organisationen bemühten sich in der Folgezeit, durch die fast kostenlose Abgabe von Bananen, die für die Menschen, die dafür bezahlen konnten, nicht mehr genießbar waren, die Armen der Armen mit der heiligen Frucht zu beglücken...
Was danach passierte, wissen wir nicht mit Sicherheit.
Auf einer Müllhalde (?) finde ich dieses Bild einer wissenschaftlichen (?) Studie über die verheerenden Folgen bereits des Anblickts einer einzigen dieser Unheilsfrüchte. Es half offenbar nicht. Statt die Bananenpolititik zu verhindern oder auch nur deren Gefahr zu erkennen führte der blinde Glaube der Erdlinge (Freiheit durch Komsum! - sic! - der Banane nämlich) dazu, dass Bananen-Republiken (Originalbezeichnung der Erdlinge!) wie Atompilze aus dem Boden schossen... Dies führte dann unweigerlich zum Supergau, den nur max. 1% (Schätzung) der Erdlinge degeneriert überlebten...
Dass eine Kommunikationsmöglichkeit für vernuftbegabte Wesen mit ihnen nach wie vor unmöglich ist, zeigt allein die Tatsache eindeutig, dass sie den Tag, der die Weichen für den Untergang ihrer Zivilisation stellte, auch nach diesem als Feiertag begehen.
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*hier ist unserem Mitarbeiter wohl ein peinlicher Fehler unterlaufen, den wir erst jetzt nach Druckschluß korrigieren können. Lies: Freiheit.

1 Kommentar:

  1. Guter Artikel. Kennst Du eigentlich den neuen Blogger-System

    Anbieter qwer.com ? Ich würde mich sehr über eine Antwort auch

    per Email von Dir freuen. Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg mit

    Deinem Blog.

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